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Rohrsysteme und Wärmedämmung

In diesem Artikel stellen wir Ihnen verschiedene Verbindungstechniken unserer Rohrsysteme vor.
Außerdem finden Sie weiter unten Informationen zu Sanitär-, Heizungs-, Solar-, Gas- und Lüftungsleitungen, sowie zu Wärmedämmungen.

1. Verbindungstechniken:

- Gewinde-Verbindungen

Zur Verbindung von unterschiedlichen Rohrsystemen und Anlagenteilen werden heute immer noch hauptsächlich konische Witworth-Gewinde mit Zoll-Abmessungen verwendet.
Bei den mittlerweile selten verwendeten verzinkten und schwarzen Stahlrohren muss das Gewinde sogar relativ zeitaufwändig maschinell geschnitten und mit Temperguss-Fittings miteinander verschraubt werden. Dabei kommt als Dichtmittel meist Hanf zum Einsatz, der in Verbindung mit Wasser aufquillt. Die aufgetragene Dichtpaste verhindert bei anderen Medien das Austrocknen.

- Presssysteme

Bei Edelstahl-, C-Stahl-, Kupfer- und Verbundrohr-Systemen haben sich Presssysteme durchgesetzt, mit denen man in relativ kurzer Zeit umfangreiche Rohrnetze aufbauen kann. Die Festigkeit der Verbindung wird durch die Verformung der Muffe durch eine Pressmaschine erreicht, die Dichtheit kommt durch einen oder mehrere gestauchte Gummiringe zu Stande.
Bei der Verarbeitung von Presssystemen ist sauberes Arbeiten nötig, um die Dichtringe nicht zu beschädigen.

- Stecksysteme

Stecksysteme arbeiten ebenfalls mit Dichtringen, die aber nicht zusätzlich angepresst werden. Diese Methode ist bei Abfluss- und Lüftungssystemen mit niedrigen Längskräften seit vielen Jahren im Einsatz.
Bei Trinkwassersystemen müssen Widerhaken dafür sorgen, dass sich die Fittings bei den höheren Innendrücken nicht wieder lösen. Da der Kraftaufwand für die Verarbeitung bei zunehmender Größe spürbar steigt, sind Steckfittings nur in kleineren Dimensionen erhältlich. Nach dem Aufstecken können einige Systeme nicht mehr, andere nur mit Spezialwerkzeugen, wieder gelöst werden.

- Klemm- und Schneidring-Fittings

Klemmverschraubungen bieten lösbare Anschlüsse an Kunststoff-, Verbund- oder Metallrohre, bei denen Reparaturen oder Wartung möglich sein sollen.
Die Abdichtung erfolgt entweder über Dichtringe, das Anpressen des Klemmrings oder die Verformung des Schneidrings.

- Kleben

Bestimmte Kunststoffrohre können geklebt werden. Dazu müssen die Oberflächen von Rohr und Muffe mit einem Reinigungsmittel gesäubert und dabei geringfügig aufgeweicht werden, damit der Klebstoff besser haftet. Wichtig ist nun, dass beide Teile gleichmäßig bestrichen und zügig in einer Drehbewegung zusammengesteckt werden.
Der Vorteil dieser Technik ist, dass die Verbindung nach dem Aushärten längskraftschlüssig ist. Allerdings kann die Dichtheit erst nach dem Einbau festgestellt werden und die Dämpfe des Reinigers und des Klebstoffs sind nicht gerade angenehm. Korrekturen an den Klebestellen sind schon nach kurzer Zeit nicht mehr möglich.
Geklebt wird heute in der Hausinstallation kaum noch. Einsatzbereiche sind vor allem Druckleitungen für Hebepumpen, Brunnen- oder Betriebswässer, sowie Schwimmbäder.

- Schweißen und Löten

Bei größeren Heizungsanlagen, Gas- und Druckluftleitungen verwendet man zum Teil noch Stahlrohre aus St37, die miteinander verscheißt werden. Beim Autogenschweißen werden die Metallteile an der Verbindungsstelle mit einer Gasflamme erhitzt. Durch Zugabe des Schweißdrahtes entsteht eine Schweißnaht.
Die Qualität der Verbindung hängt stark von der Sorgfalt des Installateurs ab. Beim Abkühlen der Schweißnähte entsteht feiner, schwarzer Schlackenstaub. Die Korrosion der Leitungen muss durch Anstriche oder spezielle Dämmungen verhindert werden.

Kunststoffrohre können durch heiße Spiegel oder Elektroschweißmuffen verschmolzen werden. Die Techniken sind zwar aufwändig, es entstehen dabei aber sehr stabile Verbindungen.

Bevor Presssysteme für Heizungs- und Solarleitungen eingeführt wurden, hat man Kupferrohre verlötet. Installateure löten nicht wie Elektroniker mit einem Kolben, sondern mit einem Brenner, da das Rohr und der Fitting mit dem Flussmittel gleichmäßig erhitzt werden müssen. Nur so füllt das Zinn durch die Kapillarwirkung den gesamten Zwischenraum aus und die Verbindung ist dicht.

2. Sanitärleitungen:

In der Sanitärtechnik unterscheidet man zwischen Zufluss- und Abflussleitungen:

Zuflussleitungen für Trinkwasser:

- Edelstahlrohre

Rohre und Fittings aus hochlegiertem, nicht rostendem Edelstahl werden verpresst und können neben der Trinkwasserinstallation auch für aggressive Medien oder Umgebungen eingesetzt werden. Die Materialkosten sind relativ hoch.

- flexible Kunststoffrohre

Bei kleinen Renovierungen und beengten Verhältnissen haben sich flexible Kunststoffrohre bewährt. Für gerade Leitungsstecken sind solche Systeme aber weniger geeignet, da die Rohre in ihre ursprüngliche, runde Form zurück wollen und deshalb sehr häufig befestigt werden müssten.

- Kunststoff-Metall-Verbundrohre

Verbundrohre haben durch einen integrierten Aluminiumkern bessere Verlegeeigenschaften als reine Kunststoffrohre. Sie können sowohl gerade verlegt, als auch maschinell oder mit Federn gebogen werden. Der Alukern sorgt für Stabilität und das Rohr bleibt nach der Bearbeitung in der gewünschten Form. Die Verbindung erfolgt über Klemmverschraubungen oder Pressfittings. Mittlerweile sind auch sehr große Dimensionen verfügbar, wodurch alle möglichen Sanitär- und Heizungssysteme aufgebaut werden können.

- verzinkte Stahlrohre und Kupferrohre

In der Vergangenheit wurden für Trinkwasserinstallationen in der Regel verzinkte Leitungen - für Warmwasser oftmals auch Kupferrohre - verwendet.
Nach vielen Jahren hat sich aber herausgestellt, dass beide Systeme mit unserem Trinkwasser reagieren und Löcher entstehen. Außerdem kann der Rost in den alten, verzinkten Rohren zu Verfärbungen, Verkeimungen und Funktionsstörungen in den Anlagen führen. Ein Austausch ist, je nach Zustand, meist sinnvoll.
Beim Einsatz von Enthärtungsanlagen kann es notwendig sein, bei bestehenden Leitungen mit einem Dosiermittel Undichtigkeiten vorzubeugen.

Abflussleitungen:

- KG-Rohre

KG-Rohre bestehen aus orangem oder grünem Kunststoff und sind für die Erdverlegung geeignet. Unter Einhaltung der Sicherheitsvorschriften zum Grabenbau werden die Rohre, meist schon in der Bauphase, in einem feinkörnigen Sandbett mit Gefälle verlegt.

- HT-Rohre

Die grauen Kunststoffleitungen sind durch ihre Muffenverbindungen sehr schnell zu verlegen. Durch Dämmschläuche und gummierte Befestigungen kann die Schallübertragung gemindert werden.

- Schalldämmende Abflussrohre

Bei erhöhten Anforderungen an den Schallschutz, z.B. in Mehrfamilienhäusern oder schutzbedürftigen Räumen, werden schalldämmende Kunststoffrohre für die Abflussleitungen eingesetzt. Durch die dickeren Wandungen und optimierten Formteile können deutliche Schallreduzierungen erreicht werden.

- SML-Rohre

Die dickwandigen Gussrohre werden mit Gummimuffen und Klemmbändern aus nichtrostendem Stahl verbunden.
Es handelt sich um ein sehr robustes System, das aber ein höheres Gewicht, höhere Kosten und aufwändigere Brandschutzvorbereitungen im Vergleich zu Kunststoffsystemen aufweist.

3. Heizungsleitungen:

- Stahlrohre

Geschweißte Stahlrohre kommen normalerweise nur noch bei größeren Leitungsdimensionen zum Einsatz. In den gängigen Größen wurden sie von Presssystemen für Präzisionsstahl-, Kupfer- oder Verbund-Rohre abgelöst.
Vorteil ist zwar der niedrige Materialpreis, allerdings dauert die Installation länger, sie ist fehleranfälliger und mit mehr Schmutz verbunden.

- Präzisions-Stahlrohre

Der Unterschied zu den klassischen Stahlrohren besteht darin, dass die Wandstärken geringer sind und sie sich deshalb für Pressverbindungen eignen. Die Dimensionen werden nicht in Zoll, sondern in Millimetern angegeben.
Zum äußeren Korrosionsschutz sind die Rohre entweder mit einem Kunststoffmantel oder einer Verzinkung versehen.

- Kupferrrohre

In der Heizungstechnik werden Kupferrohre in der Regel gepresst. Das Löten ist nur noch bei sehr hohen Temperaturbeanspruchungen nötig. Die Rohre können gebogen werden. Der Materialpreis ist relativ hoch.

- Kunststoff-Metall-Verbundrohre

Verbundrohre haben durch einen integrierten Aluminiumkern bessere Verlegeeigenschaften als reine Kunststoffrohre. Sie können sowohl gerade verlegt, als auch maschinell oder mit Federn gebogen werden. Der Alukern sorgt für Stabilität und das Rohr bleibt nach der Bearbeitung in der gewünschten Form. Die Verbindung erfolgt über Klemmverschraubungen oder Pressfittings. Mittlerweile sind auch sehr große Dimensionen verfügbar, wodurch alle möglichen Sanitär- und Heizungssysteme aufgebaut werden können.
Verbundrohre haben sich bei uns schon seit vielen Jahren beim Anschluss von Heizkörpern bewährt.

4. Solarleitungen:

Für die Anbindung von Solaranlagen werden von uns entweder Kupfer- oder flexible Edelstahlrohre verwendet. Die Edelstahl-Wellrohre haben den Vorteil, dass sie vorgedämmt von der Rolle endlos, also ohne Verbindungsstellen, verlegt werden können.
Wegen der teilweise hohen Temperaturen müssen dafür geeignete Dichtungen und Dämmungen eingesetzt werden.

5. Gasleitungen:

Meistens werden bei neuen Gasleitungen Presssysteme für Kupfer- oder Verbundrohre mit speziell zugelassenen Gasfittings verwendet.
In Ausnahmefällen, z.B. bei großen Industrieanlagen, können auch Stahlrohre zum Einsatz kommen. Die Verbindung durch Autogenschweißen und die dafür benötigte offene Flamme ist bei Gasleitungen natürlich etwas kritisch. Daher braucht man für diese Arbeiten eine Zusatzausbildung.
Bei der Ergänzung von Bestandsanlagen oder schwierigen Einbausituationen wird auch heute noch auf nahtlose, verzinkte Leitungen zurückgegriffen. Sie werden mit Gewindefittings verbunden und sind korrosionsgeschützt.

6. Lüftungsleitungen:

Zum Lufttransport sind in der Regel relativ große Querschnitte nötig. Deshalb kommen neben flexiblen Aluminium- oder Kunststoff-, bzw. starren, verzinkten Wickelfalzrohren, auch häufig eckige Luftkanäle zum Einsatz, die mit Flanschen und Klemmen verbunden werden.
Wichtig bei Lüftungsanlagen ist die Dichtigkeit, die bei Steckverbindungen mit Gummiringen oder Klebebändern, und bei Flanschen mit elastischen Dichtstoffen erreicht wird.
Die Anbringung von Wärmedämmungen an Luftkanälen ist recht aufwändig. Die Befestigung der flexiblen Dämmmatten erfolgt bei großen Flächen mit angeschweißten Stäben, die passend umgebogen werden, oder per Klebstoff.

7. Wärmedämmung:

Ein guter Wärmeschutz ist heute wichtiger denn je, um den Verlust kostbarer Energie zu vermindern.
Das gilt nicht nur für Gebäude, sondern auch für Bodenaufbauten mit Fußbodenheizung und natürlich für Rohrleitungen.

Während bei Heizungs- und Warmwasserleitungen die Auskühlung verringert werden soll, gilt das bei Kaltwasserleitungen für die ungewollte Erwärmung durch die Umgebung oder andere Installationen. Je nach Anwendungsfall und Einbauort ergeben sich die erforderlichen Dämmschichtdicken.

Zum Einsatz kommen Kautschuk- oder PE-Schläuche für Unterputzleitungen, graue PU-PVC-Schalen oder alukaschierte Mineralwolle für sichtbare Leitungen - in Schalen- oder Mattenform.
Bei Solaranlagen muss die Dämmung, wegen der teilweise hohen Temperaturen, aus hitzebeständigem Material bestehen.